 
    
  
Stellen wir uns vielleicht einmal die Frage: was ist nachhaltiger Yogaunterricht?
Der  Markt wird bestimmt von einem Überangebot an unterschiedlichen Yogastilen,  Richtungen und Kombinationen.
      
      Und  dann tritt gelegentlich ein Yogalehrer wie Selvarajan Yesudian auf, 
      dessen  Schüler auch noch Jahrzehnte später von seinem Unterricht schwärmen und diesen  in deutlicher Erinnerung behalten haben. 
Dies  erstaunt um so mehr, als Yesudians Unterricht ohne alle äußeren Effekte  ausgekommen ist. Es war eine ruhige Begegnung, in der allenfalls ein leicht  veränderter Bewusstseinszustand eine Rolle spielte. 
      
      Außer  den besonderen Elementen der Unterrichtstechnik wie der Arbeit mit Visualisationen  und Autosuggestionen sind es drei bisher wenig reflektierte Grundqualitäten ,  die in ihrem Zusammenspiel zur oben genannten Intensität und Unvergesslichkeit  des Yoga-Erlebens in den Stunden Yesudians führten.
Als  erste derartige Grundqualität soll hier die Achtsamkeit genannt werden. Bei  Selvarajan Yesudian war Yoga eine achtsame Praxis, das heißt es ging darum, das  Bewusstsein zu entwickeln und zu schulen. Die Übungen, die er anleitete, waren  einfach, doch auf einer subtilen Ebene ging es gleichwohl um eine Anstrengung,  die zu erbringen war, und zwar um ein stetes Streben nach mehr Wachheit. 
      
      Gelang  es, das Oberflächenbewusstsein im Fluss der Übungsfolge mehr und mehr zu  beruhigen, wurde es möglich, die subtilen Energien zu erleben und mit Schichten  des eigenen Wesens Kontakt aufzunehmen, zu denen der Mensch im Alltagsleben  kaum Zugang hat.
Auch gab es keine reinen Anfängerklassen, sondern die Anfänger wurden in bestehende Gruppen integriert, welche zum größten Teil aus erfahrenen Yoga-Praktizierenden bestanden, von welchen einzelne den Unterricht bereits seit mehreren Jahrzehnten besuchten. Dieser innere Kreis wirkte als eine Art Katalysator im geschilderten Prozess. Die langjährigen Schüler waren es, die mit Yesudian perfekt harmonierten und die von ihm eingebrachte Stimmung verstärkten. Dadurch konstituierten sie die Orientierung des Gruppenfeldes in einer Weise, dass die anwesenden Anfänger sich mühelos einstimmen konnten.
Eine Yoga-Stunde nach Yesudian läuft wie folgt ab: